Die US-Präsidentschaftswahl ist ein Mega-Ereignis, über das auch europäische Medien bereits Monate vor dem Wahltag berichtet haben. Das ist durchaus wichtig und richtig, denn die politische Situation in den USA beeinflusst die ganze Welt.
Schaut man sich aber genauer an, wie die Medien bei uns in den Wochen und Monaten vor der Wahl berichtet haben, fällt auf, dass ein Grossteil der Berichterstattung recht oberflächlich ausfiel. Es gab viele Berichte über aktuelle Umfragewerte (sogenannter Horse Race-Journalismus), apokalyptische Geschichten über den bevorstehenden Zerfall und Bürgerkrieg der USA, sowie viele empörte Meldungen über Trumps Tabubrüche. Was aber gefehlt hat: Eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen Ideologien und Inhalten von Donald Trump und Joe Biden.
Derart oberflächliche Berichterstattung ist ein Problem, weil die Öffentlichkeit dadurch konditioniert wird, Politik als theatralischen Wettbewerb zu verstehen, bei dem Inhalte bestenfalls eine Nebenrolle spielen.