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reichtum

Folge 9: Wie SRF die Reichen umgarnt

Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF analysiert im November 2020 in einer “Kontext”-Sendung und einem die Sendung begleitenden Artikel, wie reich reiche Menschen sein dürfen und, wie viel sie der Gesellschaft zurückgeben sollen. Das sind wichtige Fragen. Doch in den Beiträgen des SRF werden sie auf eine ziemlich verzerrte Art zugunsten der Reichen beantwortet.

Der Grundtenor der Beiträge bei SRF ist, dass reiche Menschen gut für die Gesellschaft sind, weil sie über Einkommenssteuern viel zurückgeben — aber die Steuern dürfe man nicht erhöhen, weil dann die Reichen wegziehen und der Wohlstand, den sie der Gesellschaft bringen, verschwinde. Das ist ein ökonomisch irrwitziges Argument, denn wenn Reiche auswandern, lassen sie ja ihre gut bezahlten Jobs zurück, und durch mehr Umverteilung wird der Wohlstandskuchen nicht kleiner, sondern eben anders verteilt. Ganz allgemein blendet SRF aus, dass nicht die Reichen den Wohlstand einer Gesellschaft schaffen, sondern umgekehrt der Wohlstand einer Gesellschaft den Reichtum der Reichen ermöglicht.

Die Beiträge bei SRF sind ein Musterbeispiel für Framing. Fragen und Sachverhalte werden so verdreht, dass das a priori definierte neoliberale Narrativ zugunsten der Wohlhabenden gestützt wird. Auf der Strecke bleiben dabei elementare Logik und grundlegende Fakten.

Unsere Quellen für diese Folge findest du hier.

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