Neoliberale Think Tanks, also “Denkfabriken”, welche sich für die Interessen der Wirtschaft und des Grosskapitals einsetzen, reden in der Debatte über den richtigen Umgang mit der Coronavirus-Pandemie eifrig mit. Sie vertreten dabei eine dezidiert wirtschaftsfreundliche Position, verpacken diese aber in irreführende neoliberale Schlagwörter wie “Freiheit”, “Eigenverantwortung” oder “Selbstverwirklichung”. Mit dieser Framing-Strategie entsteht der Eindruck, sie würden sich für die Interessen individueller Menschen und nicht der Wirtschaft und des Kapitals einsetzen. Neoliberale Think Tanks verbreiten dabei auch gefährliche Missinformation wie die wissenschaftlich und moralisch heftig kritisierte Forderung nach Durchseuchung und natürlicher Herdenimmunität.
Diese Corona-Propaganda neoliberaler Think Tanks ist ein Problem, weil die Think Tanks in der Summe über grosse diskursive Macht verfügen. Sie sind Eliteorganisationen mit Zugang zu Medien, Politik und Öffentlichkeit. So absurd und gefährlich ihre Corona-Forderungen auch sein mögen: Die Botschaft kommt an.